
Prof. Dr. Willi Beitz
Wir trauern um den Literaturwissenschaftler und Pastellmaler, unseren gelehrten und großherzigen Freund.
Als profunder Kenner der russischen Literatur war er jahrzehntelang inspirierender Leiter des gleichnamigen Lehrstuhls der Leipziger Karl-Marx-Universität. Als produktiver, in der internationalen Fachwelt anerkannter Forscher und Publizist bereicherte er mit anregenden Vorträgen und einem unverwechselbaren Malstil auch die Arbeit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen. Wir werden ihn in seiner vielgestaltigen Kreativität und warmherzigen menschlichen Ausstrahlung in dankbarer Erinnerung bewahren.
Dr. Adelheid Latchinian, Dr. Antonia Opitz und Prof. Dr. Manfred Neuhaus
im Namen seiner Freundinnen und Freunde
Kondolenzbuch
Als 14-jähriger war er mit seiner Familie auf der Flucht, als sie auf dem Bauernhof bei Verwandten von der Front überrollt wurden. Es kam zu einem tragischen Übergriff, bei dem Angehörige seiner Familie von russischen Soldaten getötet wurden. Vier Jahre später entschied sich Willy Beitz für das Studium der russischen Sprache und Literatur, weil er wissen, verstehen und auf neue, auf menschliche Weise leben wollte. Er war ein bedingungslos aufrechter, wunderbarer Mensch.
Erst heute erfuhr ich - tief betroffen - vom Ableben des von mir hochgeachteten Willi Beitz. Seine wissenschaftliche Solidität, seine bedeutsamen Leistungen zählen zu dem Besten, was die Slawistik der DDR der Nachwelt hinterläßt. Willi würde das in seiner sprichwörtlichen Bescheidenheit relativieren wollen - so war er, so behalten wir ihn in Erinnerung. Man konnte nicht anders als ihn sympathisch finden, ich kenne niemanden, der das nicht tat. Er blickte kritisch auf manches, was er gleich viele von uns einst über die Sowjetliteratur geschrieben und - um der "Sache" nicht zu schaden - auch verschwiegen, verdrängt hatten. Er war jedoch nicht bereit, sich von seinem Lebenswerk loszusagen oder es gar zu verdammen. In dieser Hinsicht war er mir Vorbild. Menschen wie Willi sind die Zierde unserer Welt. Das Wissen darum hilft, den Schmerz über seinen Tod zu mildern.
Eigentlich verabredet für den Frühling 2020 zum nächsten Treffen, nun die traurige Nachricht von deinem Tod, lieber Willi. Deine Sachlichkeit und Toleranz bleiben unvergessen. Mach´s gut! Kann leider nicht laufen, sodass ich Dir die letzte Ehre nicht persönlich erweisen kann.
Das seelenvolle Pastellbild auf der Anzeige und die schönen Worte der Freundschaft rufen die Erinnerung an einen Vorgesetzten wach, der es vermocht hat, in schwierigen Zeiten durch Tolerenz und Güte Vertrauen zu stiften.
Ich bin dankbar, sowohl einen kleinen Einblick in das literaturwissenschaftliche Schaffen von Willi Beitz bekommen zu haben, als auch in sein künstlerisches Schaffen. Ich bin auch dankbar, den so freundlichen und bescheidenen Menschen Willi Beitz kennengelernt zu haben. Sein Aquarell "Kleine Abendwolke" ist eine schöne Erinnerung an Willi Beitz.
Voller Traurigkeit habe ich von Prof. Beitz' Ableben erfahren. Es hätte für mich noch viel von ihm zu lernen gegeben und seine Forschung bleibt auch für nachfolgende Generationen interessant.
In Willi Beitz trat mir bei jeder Begegnung ein freundlicher Mensch gegenüber, gleichviel, ob es sich dabei um fachliche Fragen an den Professor oder um arbeitsorganisatorische Angelegenheiten handelte, die mit dem Institutsdirektor zu besprechen waren.
Das Leben wird dem Menschen nur einmal gegeben und leben soll er so, dass er sterbend sagen kann: " Ich habe gelebt."nach N. Ostrowski
Wir kannten Herrn Prof. Dr. Willi Beitz seit über 40 Jahren.Seine Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und Humanität haben uns zutiefst beeindruckt. Wir werden seiner stets in liebevoller Erinnerung gedenken.Hans und Heidi Schulze, Tangermünde
Mit Willi Beitz verlieren wir einen lieben Freund und langjährigen Kollegen. Seine Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit als Mensch und Wissenschaftler waren stets überzeugend und vorbildlich. Mit all seinen Freunden sind wir in Trauer vereint. Horst und Ute Schmidt, Arnstadt,d.25.2.2020
Sein vollendetes Leben und Wirken setzen Maßstäbe - mit Dankbarkeit und Wehmut blicke ich zurück.
Ein großer Mensch. Ein exzellenter Wissenschaftler. Ein zuverlässiger Freund. Ein weiser Berater. Ein Mann, der nicht zu beugen war in seiner humanistischen Gesinnung. Ein slavistischer Literaturwissenschaftler des großen Wurfes, dem Kleinlichkeit nicht beikam. Ein Schreiber des behutsamen Wortes, das dem Schriftsteller gemäß war. Ein Maler unterwegs in den Farben des Jahres, meistens im Umbruch der Jahreszeiten. Einer, der unersetzbar ist weit hinaus ins Kommende. Einer der Verluste, die schmerzen bis zuletzt.