Dr. med. Uwe Nennemann
Lieber Uwe,
es gibt so viele Erinnerungen, die immer bleiben.
Ich erinnere mich an deinen durchaus „romantischen“ Heiratsantrag nach 14 Tagen des Kennenlernens an der Bushaltestelle des A-Bus in der Riebeckstrasse. Du schienst dir sehr sicher zu sein, schließlich hat unsere Ehe 43 Jahre gehalten.
Ich erinnere mich an unseren beruflichen Start als niedergelassene Ärzte, den wir damals, etwas „blauäugig“, mit fachlichem Wissen, Glück und viel Engagement gewagt haben.
Ich erinnere mich an viele Reisen in die entlegensten Regionen der Welt. Du hast immer mit Manfred Krug gesagt: „Wie soll man zu einer Weltanschauung kommen, wenn man die Welt nicht anschauen darf“. Und das haben wir dann wirklich gemacht! Du wusstest danach immer sehr detailreich und umfassend darüber zu berichten.
Ich erinnere mich an viele Radtouren in unserer sächsischen Heimat, an Skiurlaube, Tennisturniere und kulturelle Veranstaltungen mit Freunden, an Feste und Feiern, bei denen du, mit deiner Präsenz und deinen Geschichten, immer den Mittelpunkt gebildet hast.
Ich erinnere mich an dein soziales Engagement deinen Mitarbeitern gegenüber, an deine Großzügigkeit und deine umfangreiche, zeitraubende Arbeit bei der KZV Sachsen und im Verein Sächsischer Kieferorthopäden.
Unsere beiden Töchter erinnern sich an einen liebevollen Vater, der immer half und auch Druck ausüben konnte, wenn es nicht so voranging, wie du gehofft hattest.
Dass unsere Kinder auf eigenen Beinen stehen, finanziell unabhängig werden, Verantwortung übernehmen und einen Platz in der Gesellschaft finden, war dir immer wichtig. Das haben beide bestens geschafft. Unser Haus stand für ihre Freunde und Partner immer offen.
Deine vier Enkelkinder erinnern sich an einen lustigen, selten auch strengen Opa, an „Eierbrote mit Kaviar“, an „Milch mit Honig“, an Rückenmassagen, an „Wahr oder Nichtwahr-Geschichten“ , an das „ohne Widerrede-Ritual“, an die „Eierkullerbahn auf der Rutsche“, die Feuerschale, das „Sparschweinschlachten“ zu Weihnachten und das erste Mal den Kamin selbständig anzünden zu dürfen.
Du wolltest immer, dass unser Haus das Zentrum und der sichere Rückzugsort für die Familie ist. Das ist dir gelungen, mit dir als „Fels in der Brandung“ und unumstößliches Zentrum.
Du wirst fehlen.